„So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“ (Lk 2,4-7)
Die erste Krippe stellte der hl. Franz von Assisi im 13. Jahrhundert in Italien mit lebenden „Figuren“ auf. Danach wurden Krippen immer mehr in Kirchen und Klöstern aufgestellt. Im 18. Jahrhundert wurden die Krippen von Kaiser Joseph II. im Rahmen der Aufklärung und Säkularisierung aus Kirchen und Klöstern verbannt. Dies führte jedoch zu einer Verbreitung von Krippen in Privathäusern.
So hat sich die Erinnerung an Christi Geburt vielfach landestypischen Vorstellungen angepasst und sich vom vorderen Orient bis in unsere Breiten verlagert. Der alpenländische Bauernhof mit überstehendem Schindeldach und einer Verkleidung aus gerissenem Holz ist jedenfalls ein Krippenklassiker. Die heimatlichen Krippen sind aufgebaut wie alte Bauernhäuser. Die Geburt Jesu fand in einem Stall, meistens ein Holzanbau an ein Wohnhaus oder ein freistehender Holzschuppen, statt.
Der tatsächliche Ort der Geburt Jesu liegt aber im Nahen Osten. Bei orientalischen Krippen wird versucht den Charakter von Israel zur Zeit der Geburt Jesu mit Grotten, Höhlen, Ruinen und orientalischen Städten nachzubauen.
Die Besinnung auf tradierte Werte spiegelt oftmals auch das Bedürfnis der Menschen nach Stabilität in der nachmal hektischen und modernen Welt wieder.
Eine Weihnachtskrippe bietet den Menschen immer ein Gefühl der Sicherheit und eine Rückbesinnung auf die eigene Kindheit, welche mit diesem Gefühl des „Behütet-Seins“ vollständig verknüpft ist.